Geschichtliche und biologische Spurensuche in Neuhaus-Schierschnitz

Um halb neun trafen sich Lehrer und Schüler zur Besprechung des Ablaufs am Rathaus.
Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter in Richtung Industriegebiet. Am Gebäude der Kumatec GmbH erwartete Herr Hülß bereits die Wanderer. Dort erklärte der ehemalige Schuldirektor den Abiturienten die Bedeutung des Industriestandortes Neuhaus-Schierschnitz für die Gemeinde Föritztal.
Jedoch ist das Gewerbegebiet nicht nur wegen seiner über 1500 Arbeitsplätze interessant, sondern auch aufgrund der sich dort befindlichen Unternehmen wie Kumatec, welches sich unter anderem mit der Elektrolyse zur Wasserstoffgewinnung beschäftigt. Diese spielt beispielsweise in der Elektromobilität eine große Rolle.
Die Wanderung wurde in Richtung des Ortsteils Buch, auf dem sogenannten Steinkohlebergbaurundwanderweg, fortgesetzt. Dabei erfuhren die interessierten Jugendlichen, wie sich schon erahnen lässt, von Herrn Hülß einiges über den Steinkohleabbau. Zum Beispiel, dass man damals die Gruben und Stollen nach den Frauen der Besitzer benannte. So hieß die Grube des Besitzers Christian von Weiß, die 1839 errichtet wurde, Sophie.
In schwierigem Terrain ging es bei sommerlichen Temperaturen von 29°C weiter in Richtung der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze.
Am sogenannten Kolonnenweg, den großen Lochplatten, die damals zur Grenzversorgung auf Seiten der DDR dienten, hatten nun auch die Biologielehrer Frau Roß und Herr Leipold die Chance den Schülern Lehrreiches zu vermitteln.
Denn der Eiserne Vorhang musste, nach dem Untergang der DDR im Jahre 1990, dem grünen Band weichen. So wachsen heute viele verschiedene Pflanzen an der Stelle, wo Deutschland über Jahrzehnte geteilt war.
Nachdem sich Herr Hülß von der Gruppe verabschiedete, legte diese eine Pause ein, bevor die Wanderung in Richtung Burg fortgesetzt wurde.
Dort angekommen begrüßte Herr Hülß erneut die Schüler, aber diesmal in mittelalterlicher Kleidung. Die im Jahre 1315 errichtete Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg zu großen Teilen zerstört. Heute setzt sich der Förderverein Burg Neuhaus e.V. für die Erhaltung dieser ein und veranstaltet verschiedene Feste. Aber auch Hochzeiten und Geburtstage können dort gefeiert werden.
Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass man Geschichte und Biologie auch im Umland von Sonneberg hautnah erleben kann und der Wandertag eine willkommene Abwechslung zum monotonen Schulalltag darstellte.

Ein herzliches Dankeschön gilt hierbei allen voran Herrn Hülß, der die Geschichte des Ortes belebte und den Lehrkräften, die diesen Wandertag ermöglichten.

verfasst von: Falco Bätz, Jane Gruber