Auf den Spuren der industriellen und mittelalterlichen Geschichte der Gemeinde Neuhaus-Schierschnitz

Das Projekt „Lernen am anderen Ort“ fand am 20. Juli 2021 in Neuhaus-Schierschnitz statt. Wir trafen uns an diesem sonnigen Dienstag um 08:30 Uhr am Gemeindeplatz. Als alle Schüler der 12. Klasse angekommen waren, ging es auch schon los. Aufgrund der Coronabeschränkungen lief der Wandertag anders als gewohnt ab. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Der eine Teil wurde von Herrn Hülß, dem Vorsitzenden des Fördervereins Burg Neuhaus, begleitet. Unsere Englischlehrerin Frau Heinze führte die andere Hälfte an.

Wir starteten im  Industriegebiet von Neuhaus-Schierschnitz am Betrieb Kumatec, welcher mit seinem Natursteinmauerwerk an das ehemalige Walzwerk von Joseph Meyer erinnert. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Firma Federal Mogul. Hier wurden in der DDR Zeit Isolatorzündkerzen hergestellt. Heute werden dort Industriekerzen und Zündvorrichtungen produziert.

Anschließend wurde unsere Exkursion entlang des Steinkohlenbergbaurundwanderweges fortgesetzt. Währenddessen kamen wir an mehreren Gruben vorbei, zum Beispiel die Grube „Juliane“ und „Sophie“. Hier wurde uns erklärt, dass die Grubenbesitzer diese Namen meist ihren Gattinnen widmeten. In diesem Zusammenhang wurde uns immer wieder die Bedeutung des industriellen Wirkens Joseph Meyers verdeutlicht.

Nach diesem Einblick in die Geschichte des Ortes begannen wir mit unserer Wanderung entlang des Grünen Bandes. Hierbei kamen wir an der ehemaligen Grenze vorbei, die Ost-und Westdeutschland bis 1989 trennte. Unsere Gruppenleiter konnten uns aufgrund eigener Erfahrungen die damaligen Verhältnisse gut nachempfinden lassen. Da wir am Grenzstreifen entlang gewandert sind, wurden wir auch immer wieder darauf hingewiesen, diesen Weg aufgrund der Gefahr von nicht lokalisierten Minen nicht zu verlassen.

Von dort aus konnte man beobachten, wie sich die Natur ihren Raum zurückeroberte. Durch unsere begleitenden Lehrkräfte haben wir Pflanzenfamilien und Tierarten näher kennengelernt und somit konnten Biologieschüler zusätzliche Praxis im Hinblick auf ihr Herbarium sammeln. Gegen Mittag haben wir dann unser eigentliches Ziel, die Burg erreicht. Durch eine Führung von Herrn Hülß und Herrn Heublein wurde uns die Geschichte der Burg ab 1315 erklärt. Danach durften wir uns auch noch einmal selbst ein Bild von der Anlage machen. Zum Abschluss wurden wir vom ortsansässigen Bäcker „Balu“  mit Pizza als kleine Stärkung versorgt.

Wir konnten viel von der abwechslungsreichen Geschichte und Artenvielfalt von Neuhaus-Schierschnitz mitnehmen. Auf diesem Weg möchten wir uns auch herzlich bei Herrn Hülß und Herrn Heublein, sowie bei all unseren Lehrkräften für den lehrreichen und schönen Tag bedanken. Gerade nach diesen schweren Monaten stellte dieser Ausflug eine tolle Abwechslung dar.

Melissa Löffler, Melissa Heinz, Lea Windorf, Berufliches Gymnasium, 12. Klasse, SBBS Sonneberg