Vom Grünen Band bis zur Burg Neuhaus – erleben, lernen und entdecken
Am 26. Juni 2018 fand das Projekt „Lernen am anderen Ort“ in Neuhaus-Schierschnitz statt. Die Schüler der 12. Jahrgangsstufe des Beruflichen Gymnasiums der SBBS Sonneberg trafen sich um 08:30 Uhr am Gemeindezentrum. Nach kurzer Absprache ging es dann auch schon los. Unter der Führung von Herrn Hülß, einem eingefleischten „Neuhäuser“, war unser erstes Ziel das Industriegebiet. Vor dem Gebäude der Kumatec erfuhren wir, dass das Industriegebiet mit Firmen wie Federal Mogul oder WWS über 1500 Arbeitsplätze bietet. Der Industriestandort NeuhausSchierschnitz war bereits zur Zeit der DDR bekannt. Damals wurden zum Beispiel Isolatorzündkerzen von den Elektrokeramischen Werken Sonneberg, heute Federal Mogul hergestellt, welche man in fast jeder Simson finden konnte. Die Exkursion wurde entlang dem Steinkohlewanderweg fortgesetzt. Hier fanden wir heraus, dass die Grubenbesitzer die Steinkohlegruben meist nach ihren Ehefrauen benannten. So zum Beispiel die Grube Minna nach Joseph Meyers Gattin oder Sophie nach der Frau von Christian von Weiß. Nach ein paar sehr interessanten Informationen, die uns vermittelt wurden, stand das wohl anstrengendste Teilstück bevor: der steile Anstieg zum grünen Band. Da war es nicht ungewöhnlich, dass der eine oder andere ins Schwitzen kam. Fast 40 Jahre lang trennte der Eiserne Vorhang Europa und zerschnitt Deutschland in Ost und West, trennte Familien und Freunde. Viele wurden durch Tretminen schwer verletzt und auch heute gibt es noch vereinzelt welche in Neuhaus-Schierschnitz, die nicht lokalisiert werden können. Über die Jahre jedoch eroberte die Natur die Grenzlinie. Viele Wildkräuter und andere Gewächse machen das Grüne Band heute aus und so hatten unsere Biologieschüler auch gleich die Möglichkeit Pflanzen für ihr Herbarium zu sammeln. Nach einer kurzen Pause folgte der 2. Teil unserer Exkursion. Ziel: Burg Neuhaus. Die Burg entstand im Jahr 1315. Im Dreißigjährigen Krieg war die Burg kurzzeitig Sitz der schwedisch-coburgischen Truppen und aus Rache zerstörten die Kroaten 1634 die Burg fast vollständig. Zur Zeit der DDR war die Anlage durch Verfall und Vandalismus gefährdet. Doch 2013 wurde der Förderverein Burg Neuhaus gegründet, der die Burg erhält und zahlreiche beliebte Burgfeste veranstaltet. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Ausflug sehr lehrreich war. Es war interessant die abwechslungsreiche Geschichte und Artenvielfalt von Neuhaus-Schierschnitz zu erfahren und zu erkunden. Auf diesem Weg möchten wir uns auch herzlich bei Herrn Hülß und Herrn Heublein, die die Führungen lebendig gestalteten, sowie unseren Lehrkräften für die Organisation danken. Lisa Neubert und Patricia Pühl, Berufliches Gymnasium, 12. Jgst., SBBS Sonneberg