Entwicklung der Fachschule
Die Entwicklung der Fachschule für Technik und Gestaltung
Durch den wachsenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften im Bereich der Spielzeugindustrie wurde im Jahre 1883 die „Industrieschule“ mit nur zwei Unterrichts-
räumen gegründet. Dies sollte den weltweiten Absatz der Sonneberger Spielwaren verbessern.
Im Jahre 1886 zog die schnell wachsende Schule in ein Gebäude links neben dem alten Rathaus (ehemalige obere Marktschule). In diesem Gebäude befindet sich heute das Sonneberger Meeresaquarium.
Der erste große Erfolg der Industrieschule konnte im Jahre 1893 durch eine gemeinsame Teilnahme mit Spielzeugfirmen aus dem Sonneberger Raum an einer
Ausstellung in Chicago verzeichnet werden.
Im Jahr 1901 bekam die Industrieschule durch den Münchner Architekten Albert Schmidt ein neues Gebäude. Dieser Neubau ist heute Standort des Sonneberger
Spielzeugmuseums. Hier wurden vorwiegend Modelleure und Gestalter für die Spielzeug- und Keramikindustrie ausgebildet und 1907 erstmalig auch Frauen der Zutritt gewährt.
Durch neue Innovationen und Verbesserung der Eisenbahnverbindungen erlangte die Sonneberger Spielzeugindustrie Weltgeltung.
Der Anteil der Weltspielwarenproduktion betrug im Jahre 1913 ca. 20 Prozent. Die Leistungen der Industrieschule wurden 1933 auf einer großen Spielzeugschau gezeigt.
Im Jahr 1938 wurde die Schule erneut verlegt und bezog ein Gebäude in der Wiesenstraße. Gleichzeitig wurde die Fachschule für Keramik aus Lichte angegliedert.
Aufgrund des Krieges wurde die Schule am 27.09.1944 geschlossen.
Zwei Jahre später, am 24.01.1946, eröffnete die staatliche Industrieschule Sonneberg wieder. Die erste Schülerausstellung nach dem Krieg fand 1947 statt.
Im Jahre 1949 wurde die Schule in „Meister- und Berufsschule für Spielzeuggestaltung und Keramik“ umbenannt.
Zwei Jahre später, im Jahre 1951, erfolgte eine erneute Namensgebung in „Fachschule für angewandte Kunst“.
Zu dieser Zeit bestanden die Fachrichtungen Holzspielzeug, Textilspielzeug, technisches Spielzeug und figürliches Spielzeug.
Das Gebäude in der Wiesenstraße wurde 1958 durch einen Anbau erweitert. Von 1958 bis 1960 erfolgten zahlreiche Spielzeug- Keramik- und Glas- Ausstellungen in Berlin, Dresden, Magdeburg, Halle, München, Bremen, Augsburg und Darmstadt.
Im Jahre 1960 wurde die „Fachschule für angewandte Kunst“ zur „Fachschule für Spielzeug“. Der Abschluss des dreijährigen Studiums entsprach einer Ingenieursausbildung (Fachrichtungen: technisches Spielzeug, Plastspielzeug, Textilspielzeug und Holzspielzeug).
Innerhalb der Ingenieurschule wurde 1966 eine Außenstelle der Ingenieurschule für Maschinenbau Schmalkalden eingerichtet, mit dem Ziel, die fortschreitende Mechanisierung in der Spielzeugherstellung zu unterstützen.
Es wurde eine neue Fachrichtung Technologie aufgenommen.
Im Jahre 1968 wurde die Schule erneut umbenannt, in „Ingenieurschule für Maschinenbau und Spielzeugformgestaltung Sonneberg“.
Zusätzlich zu dem Direktstudium an der Schule gab es ab dem Jahr 1969 das Fernstudium.
1975 wurde Instandhaltung als neue Fachrichtung aufgenommen und im Jahre 1980 die Fachrichtung allgemeiner Maschinenbau.
1991 integrierte man die Fachrichtung Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Datenverarbeitungstechnik. Die Schule erhielt den Namen: „Fachschule für Technik und Spielzeuggestaltung“.
1996 erfolgte der Umzug in die Räumlichkeiten, der damals neu enstandenen Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg, wo sie sich bis zum heutigen Zeitpunkt befindet.
Seit diesem Zeitpunkt ist der Name „Fachschule für Technik und Gestaltung“ gültig.
Hier kann der höchste an der Schule mögliche Bildungsabschluss, ein dem Bachelor gleichgestellter Bildungsabschluss erworben werden.
Seit 2008 wurde die Fachrichtung Mechatronik aufgenommen, 2010 die Fachrichtung Betriebswirtschaft und 2016 die Zusatzqualifikation zum/zur Technischen Betriebswirt/in.
Damit trägt die Fachschule zur Ausbildung von hochqualifizierten Fachkräften in der Region maßgeblich bei und hat sich durch ihre langjährige Erfahrung einen Platz auf dem Bildungsmarkt geschaffen.
Die Ausbildung zum/zur Staatlich geprüften Gestalter/in in der Fachrichtung Spielzeuggestaltung ist einmalig in Deutschland.